Koether, Jutta Tour de Madame 2, 2018
Acryl auf Leinwand 170 x 220 © The artist Courtesy: Courtesy the artist and Galerie Buchholz, Berlin/Cologne/New York Foto: Jörg von Bruchhausen

Text zum Werk

Wie in vielen ihrer Werke zieht sich der Bezug zur Kunstgeschichte auch durch das Werk "Tour de Madame 2". Zu sehen ist ein in rottönen stark "verpixeltes" Bild, das zwei Männer zeigt, die eine Bahre tragen, die mit einem Tuch verhüllt ist. Dieses Motiv findet sich in Nicolas Poussin’s Gemälde „Das Begräbnis des Phokion“ (1648-1650). Die Verwendung der Signal-, Symbol- und Alarmfarbe Rot, die sich durch Koethers Werke zieht, erscheint den Betrachter*innen wie ein Filter, eine unfreiwillig aufgesetzte Brille, die deutlich ihnen deutlich zeigt, dass immer der fremde Blick, der Blick der Künstlerin, mitschwingt.

Zur Person

geboren 1958 in Köln
lebt und arbeitet in Berlin und New York

Jutta Koether studierte Philosophie und Kunstpädagogik an der Universität zu Köln. Von 1981 bis 1992 war die Redakteurin und Autorin für Popkultur-Zeitschrift Spex, ab 1985 auch Mitinhaberin. Seit 2010 ist sie Proffessorin für Malerei und Zeichnung an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Zuvor dozierte sie an der UdK Berlin, der Royal Academy in Kopenhagen, der School of Visual Arts, der Cooper Union School of Art sowie der Columbia University in New York. nach wie ist sie als Autorin für verschiedene Kulturmagazine wie zum Beispiel FlashArt tätig.

In der ganzen Zeit arbeitete Jutta Koether als bildende Künstlerin. Ihre Werke umfassen die Genres Malerei, Performance, Musik und Film, wobei sie auch ihre publizistische Tätigkeit als Teil ihrer Kunst betrachtet. Thematisch befasst sie sich mit Popkultur, Kunst- und Kulturwissenschaft, Feminismus und Geschlechteridentitätsfragen. Ihr Werk wird oft als Antwort auf die Kölner Kunstszene der späten 1980er interpretiert.