Otto-Knapp, Silke Normalbühne (after Schwitters), 2017
Wasserfarbe auf Leinwand ungerahmt , 160 x 180 cm Courtesy: the artist and Galerie Buchholz, Berlin/Cologne/New York Foto: Jens Ziehe

Text zum Werk

Otto-Knapps Bühnenbilder beziehen sich auf historische Kontexte, denen sie sich in Form und Inhalt verpflichten. So hier in der "Normalbühne", die sich auf die umfassende Bühnenbild-Theorie Schwitters bezieht. 

Malerisch handelt es sich um Spuren - flüchtige aufeinander gelegte Farbschichten - jede für sich selbst genommen kaum zu fassen doch im Ganzen wahr genommen, entwickelt sich ein konkretes Bild, ein Zusammenspiel, das in sich und gegen sich selbst arbeitet, Rauf und Fläche gegeneinander und übereinander stellt und so eine große Spannung zwischen Motiv und Bildfläche erzeugt. 

Zur Person

Silke Otto-Knapp

geboren 1970 in Osnabrück
lebt und arbeitet in Berlin

Silke Otto-Knapp studierte Cultural Studies an der Universität Hildesheim und graduierte am Chelsea College of Art and Design, London. Sie unterrichtete an der Universität der bildenden Künste Wien. Seit Anfang 2014 lebt und arbeitet die Künstlerin in Los Angeles, wo sie an der UCLA unterrichtet.

Otto-Knapp arbeitet mit dem Medium der Aquarellmalerei auf Leinwand. Alle ihre Arbeiten sind in Schwarz-Weiß gehalten. Im Gegensatz zu traditionellen Aquarellmalerei trägt Silke Otto-Knapp Aquarellschichten auf, die sie immer wieder abwäscht, so dass jeder Farbauftrag nur noch als Idee, als eine schwer fassbare Farbfläche, bestehen bleibt. Unzählige Schichten lassen einen in sich widersprüchlichen Bildraum enstehen, der Flächen, Tiefenräumlichkeit, Nähe und Distanz, Abstraktion und Gegenständlichkeit in sich vereint. 

Als Bildthemen in Silke Otto-Knapps Gemälden trifft man auf Landschaften sowie auf Bühnenbilder, die sich auf historische Dokumentationen und theoretische Schriften von Tanzaufführungen und Bühnenbildern beziehen.